Jahresbericht 2015

Bericht des Schriftführers

Eine traurige Nachricht erreichte uns schon gleich zu Jahresbeginn. Unser Gründungsmitglied, langjähriger Tenorsänger und allseits beliebte Fritz Fischer verstarb am 19. Januar 2015. Wir begleiteten ihn auf seinem letzten Weg. Die 1. Vorsitzende sprach einen Nachruf am Grab.

 

Naturgegeben viel fröhlicher ging es mit dem Singkreis-Fasching am 7. Februar im Vereinsjahr weiter. Eine Tombola mit 250 mehr oder weniger wertvollen Preisen, der Auftritt des Gesamtchores mit 3 mehr oder weniger schwungvollen Liedern zu Beginn, der Sketch mit der bewährten Schauspieltruppe mit Hermine Jahn, Reinhard Schießl und Josef Kelnhofer, diesmal verstärkt mit Stefan Kistenpfennig und Ludwig Wagner gehören schon zum festen Programm. Um die Besucher nicht zu brüskieren, entschieden sich dabei die Herren nach längerer Debatte doch für eine Miss-Wahl statt einem Striptease als Highlight beim Gründungsfest. Nachdem die Kabarett-Truppe wegen eines Trauerfalls und Krankheit eines weiteren Mitgliedes ausfiel, bot sich für andere Akteure endlich die Chance für einen Auftritt. Dies meisterte zuerst Corina Wolf mit Bravour. Zum Leidwesen der Männer war von der angepriesenen schwarzen sexy Unterwäsche nichts zu sehen. Sängerinnen und Sänger aus allen deutschen Landesteilen traten dann beim Auftritt der Binnen-Migranten auf. Sie priesen in ihrem jeweiligen Dialekt die hohe Integrationskraft des Chores durch die unvoreingenommene Aufnahme und hoben die unverwechselbare herzliche und immer fröhliche Art der Chorleiterin als original “Oberpfälzer-Zuckerpuppe“ von der bunten Singkreis-Truppe hervor.

 

Eine „große Leich“ gab es für unser am 4. März 2015 verstorbenes Mitglied Edgar Luft. Auch er war Gründungsmitglied unseres Vereins und sang die ersten Jahre im Bass mit. Der Verstorbene war ein großer Sängerfreund und wurde mit einem Nachruf unserer 1. Vorsitzenden Rita Baumgartner geehrt.

 

Außer beim Kassier, der wegen der strengen Kassenprüfung angeblich ein Hemd durchgeschwitzt hatte, ging unsere Jahresversammlung am 8. März im Florian-Stüberl total stresslos über die Bühne. Die Berichte waren positiv und auch unterhaltsamm, wie immer ermahnte uns die Vorsitzende zu mehr Probendisziplin. Aber es ist wie in der Kirche, es werden immer die geschimpft, die sowieso da sind. Für die Ehrungen waren leider nur zwei der Probanden anwesend. Berta Meier bekam für 30 Jahre aktive Sängerschaft die „Goldene Ehrennadel des BSB“ und Ludwig Wagner erhielt die „Silberne Stimmgabel des BSB“ für mehr als 20 Jahre Tätigkeit als 1. oder 2. Vorsitzender. Bei ihm waren es von 1984 bis 2012 insgesamt 28 Jahre. Es gab wieder eine Diashow über das Vereinsleben vor 20 Jahren und das letzte Jahr 2014. In der nächsten Chorprobe konnte dann auch Olga Tilnjak die „Goldene Ehrennadel des BSB“ angeheftet werden. Sie singt schon seit 30 Jahren in Chören mit.

 

Ein gelungener Versuch war die Maiandacht am 17. Mai im Pfarrgarten. Unsere anspruchsvollen Marienlieder und die von Elfriede Wagner zusammengestellten Texte fanden bei vielen Besuchern Gefallen. Auch die Sonne strahlte pünktlich und vertrieb die Wolken. Alle halfen beim Abräumen kräftig mit, so blieb noch Zeit für einen abschließenden Stehumtrunk.

 

Nach harten Probenwochen fuhren wir am 27. Juni zum Chorkonzert nach Wenzenbach. Gut eingesungen und gepuscht durch die Sauerstoffdusche beim langen Anmarsch vom Parkplatz zur Aula der Mittelschule waren wir bestens vorbereitet. Neben dem stimmgewaltigen und versierten Gastgeberchor war auch der Chor „Wörthissimo“ aus Wörth geladen, von dem wir schon im Vorfeld beste Kritiken hörten. Aber – wir konnten mithalten. Mit unseren acht Liedern, bestens gemischt in Deutsch und Englisch, genau nach unseren Möglichkeiten ausgesucht und dann noch hervorragend vorgetragen erhielten wir viel Applaus. Von den Wörthissimo-Damen, die ziemlich nahe an der Bühne saßen, hörte der Chronist die Zustimmung: „Super“. Leider war nach einem Gewitterschauer der Baustellenweg etwas aufgeweicht, so dass am nächsten Tag sicher ein Schuhputz fällig war.

Gruppenfoto Singkreis beim Chorkonzert 2015 in Wenzenbach
Singkreis Bernhardswald beim Chorkonzert 2015 in Wenzenbach

Da man wegen der unsicheren Wettervorhersage und der damit gefährdeten vielen elektrischen Geräte der Musikgruppen auf der sicheren Seite sein wollte, wurde diesmal die „Musik an einem Sommerabend“ am 18. Juli in der Aula geboten. Sicher trug auch das schwülwarme Wetter zur Karibikstimmung bei. Aber ausschlaggebend war die tolle Mischung aus stimmgewaltigem aber trotzdem stimmungsvollem Chorgesang von zwei Chören und der mitreißenden Musik der beiden Bands. Publikumsliebling des Abends war die junge Gruppe "The Chairs" aus Musikschülern der Musikschule Wenzenbach unter der Leitung von Joachim Scheibl. Die beiden Sängerinnen Selina Lindner und Anna Pohlmann überzeugten mit Metallica ebenso wie mit STS. Auch Stefan Hauser, der als spontaner Moderator auf die Bühne sprang, zeigte am Saxophon Meisterklasse. Traditionell im Repertoire, aber fein und gefällig sangen die Männer des MGV Tegernheim mit ihrem Leiter Maximilian Bieberbach und überzeugten dabei die Zuhörer. Tüchtig gefordert waren die Aktiven vom Singkreis Bernhardswald. Michaela Kangler-Lang holte u.a. neue deutsche Kompositionen von Lorenz Maierhofer aber auch englische Titel wie „Only you“ und „My Way“ aus dem Notenschrank. Alle Stilrichtungen der modernen Musik hatte die Truppe von Sax-Pack, das Saxophonensemble der Blaskapelle Bernhardswald drauf. Unter der Leitung von Alexandra Gerhardt klangen Blues oder Twist in den Abendhimmel. Ein Höhepunkt war sicher die Gemeinschaftsproduktion von Sax Pack und Singkreis. "Ich war noch niemals in New York" gab es dann nochmal als Zugabe zum Abschied an ein begeistertes Publikum. Die spontanen Gratulationen an unsere Chorleiterin für ihren Chor und für diesen tollen Abend machen schon ein wenig stolz.

Gruppenfoto Singkreis beim Sommerkonzert 2015 in Bernhardswald
Singkreis Bernhardswald beim Sommerkonzert 2015 in Bernhardswald

Bei Kaiserwetter machten wir am 26. Juli unseren Ausflug nach Neunburg v.Wald. In der für manche etwas schwer zu findenden Kirche, sie steht mitten in der Burg auf dem höchsten Berg der Stadt und ist eigentlich von Weitem zu sehen, gestalteten wir den Sonntagsgottesdienst gesanglich. Die dortige Kirchenmusikerin Sonja Steinkirchner begleitete uns versiert und lobte den Chor, vor allem die Männer, die gar nicht nach Wirtshaus klangen. Stadtpfarrer Stefan Wagner gab eine kurze Einführung in die Geschichte von der Burgkapelle bis zur heutigen Stadtpfarrkirche und erklärte die dringend notwendigen und schon geplanten Renovierungsarbeiten. Zu Mittag aßen wir im besten Haus am Platz. Wir hatten im „Gasthaus Sporer“ reserviert, wo uns dann der Stadtführer Otto Reimer abholte. Wir erfuhren viel über die uns bisher unbekannte, aber bedeutende Geschichte der Neuen Burg vor dem Wald, über Religionswechsel, Bräuche und Sitten im Mittelalter, den Hussitenkrieg und über die Unfehlbarkeit der Ehefrauen und des Papstes. Leider konnten wir aus Zeitgründen nur den 1. Teil der unterhaltsamen Stadtführung absolvieren. Wir müssen also in ein paar Jahren noch mal hinfahren. An diesem sommerhellen, strahlend blauen Tag wanderten wir bei idealer Temperatur dann noch vom Campingplatz in Gütenland entlang des Eixendorfer Stausees zum „Salzfriedlhof“ in der Nähe der Wutzschleife. Nach der Einkehr ging es für manche mit dem Auto, für die meisten aber wieder zu Fuß zurück zum Parkplatz. Der Ausflug hat allen gefallen und war ein schöner Einstieg in die Ferienzeit.

 

Damit keine Langeweile aufkommt wurden wir zum Jubiläumskonzert des Akkordeon-Orchesters Bernhardswald geladen. 20 Jahre quetschen diese schon ihre Kommoden. Dies wollten sie mit uns und der Blaskapelle am 17. Oktober musikalisch in der Turnhalle feiern. Wir erlebten ein hochklassiges Konzert, zu dem auch wir mit vier Liedern beitrugen. Als besondere Herausforderung wünschten sich die Jubilare einen gemeinsamen Auftritt mit den musikalischen Gästen. Wir probten dafür den Welthit „Heal the world“ von Michael Jackson, den wir mit dem sehr spielfreudigen Akkordeon-Sextett so weit als möglich zu Gehör brachten.

 

Beim Volkstrauertag am 15. November war uns unsere Chorleiterin sehr wohlgesonnen. Um die Sopranistinnen zu schonen setzte sie einige Lieder etwas tiefer. So klangen wir beim Gottesdienst ganz harmonisch und füllten dann auch noch zum Gefallenengedenken die spärlichen Reihen der Mitgedenkenden auf dem Friedhof.

Aus unserem reichen Repertoire der Advents- und Weihnachtslieder selektierten wir das Programm für den Christkindlmarkt, das wir dann am 29. November routiniert vortrugen. Wir hatten dabei die üblichen Fans als aufmerksame Zuhörer. Unsere Chorleiterin genoss den Luxus einer Schirmfrau gegen das Schmuddelwetter. Leckere Kostproben der Sängerinnen-Küchenkunst konnten wir dann bei unserer vereinsinternen Weihnachtsfeier genießen. Besonders engagierte Aktive bekamen Präsente, wobei der vom Schriftführer gestaltete Vereinskalender für 2016 besonders Gefallen fand.

 

Als Fazit des Vereinsjahres kann man sagen, dass der Chor gut „im Geschäft“ ist. Die meisten Sängerinnen und Sänger kommen ziemlich regelmäßig zu den Proben. Hervorzuheben ist das Engagement unserer Chorleiterin, die nur eine Probe kurzfristig absagen musste und bei jedem Wetter und widrigen Straßenverhältnissen die lange Anfahrtsstrecke auf sich nimmt. Wir werden von ihr gefordert, aber nicht überfordert und machten damit insgesamt eine Weiterentwicklung. Bei den Konzerten und Auftritten sind wir mit Freude dabei und begeistern das Publikum. Bei den Proben kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Im letzten Jahr absolvierten wir 38 Proben mit einer Beteiligungsquote von knapp 73 Prozent. Auffallend ist, dass immer nach den Konzerten das Interesse stark einbricht. Absoluter Tiefpunkt war am 19. Mai 2015 mit nur 16 Aktiven, das sind beschämende 47 Prozent. Dagegen waren wir am 24. November mit 30 Aktiven nahezu vollzählig. Mit 113 Mitgliedern insgesamt, davon 34 aktive Sängerinnen und Sänger ist unser Bestand stabil.

 

Dies ist mein letzter Jahresbericht als Schriftführer des Vereins. Ich wünsche der neuen Vereinsführung und meiner Nachfolge alles Gute, eine glückliche Hand und fordere alle Mitglieder zu guter Zusammenarbeit und Unterstützung auf.

 

Ludwig Wagner
Schriftführer